Im September 2014 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen auf Vorschlag Indiens den 21. Juni offiziell zum Internationalen Tag des Yoga (IDY) erklärt. Seitdem wird der Internationale Tag des Yoga weltweit gefeiert, um Menschen zu inspirieren, Yoga als Weg zu besserer Gesundheit und mehr Wohlbefinden zu nutzen.

Yoga im täglichen Leben - Zentren auf der ganzen Welt werden diesen Tag mit speziellen Veranstaltungen feiern.

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Warum verdient Yoga einen eigenen internationalen Tag?
Yoga ist eine uralte Wissenschaft von Körper, Geist, Bewusstsein und Seele. Es ist für jeden zugänglich; man braucht lediglich einen ruhigen Ort, bequeme Kleidung und eine Yogamatte oder ein Tuch zum Üben. Manche schaffen eine besondere Atmosphäre mit beruhigender Musik, einer Kerze oder Räucherstäbchen. Je nach körperlichen Fähigkeiten kann man einfachere oder fortgeschrittenere Übungen wählen – aber was wirklich zählt, ist regelmäßiges Üben. Weitere Informationen finden Sie auf der Website über das System „Yoga im täglichen Leben” (www.yogaimtaeglichenleben.at).

Unser Körper ist unser „Fahrzeug” für das Leben in dieser physischen Welt. Er verdient es, dass wir gut mit ihm umgehen, um so lange wie möglich gesund und vital zu bleiben. Zu den Grundlagen gehören Hygiene, gesunde Ernährung (vorzugsweise vegetarisch oder vegan), Bewegung und Entspannung. Tägliches Dehnen, insbesondere die Wirbelsäule zu dehnen, vorzugsweise an der frischen Luft, wird empfohlen. Selbst alltägliche Aufgaben oder Spaziergänge können zu einer achtsamen Praxis werden, wenn sie mit Bewusstsein auf die Körperbewegungen ausgeführt werden.

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In der heutigen Zeit sind viele Menschen von ihrem Körper entfremdet. In Yoga-Kursen sehen wir oft, dass manche ihren Körper nicht spüren oder Verspannungen nicht erkennen können, geschweige denn verstehen, sie zu lösen . Durch Übung lernen wir, Verspannungen wahrzunehmen und loszulassen, indem wir nur die für eine Bewegung notwendigen Muskeln einsetzen und die anderen ruhen lassen. Das spart Energie, steigert die Effizienz und verringert die Ermüdung.

Eine einfache Entspannungstechnik besteht darin, die Muskeln abwechselnd anzuspannen und zu entspannen. Mit etwas Übung kann man die Muskeln bewusst entspannen und ihre Erholung unterstützen. Umgekehrt kann man auch die Kraft inaktiver Muskeln (z. B. in einem Gipsverband) erhalten, indem man sich die Bewegungen vorstellt und die Muskeln auf diese Weise mental aktiviert.

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Der Geist und das Bewusstsein
Der Geist wird als guter Diener, aber als schlechter Herrscher bezeichnet. Er ist unruhig, ständig beschäftigt und oft von negativen Gedanken und Emotionen wie Angst, Wut, Groll, Enttäuschung und Begierde geprägt. Daher ist es entscheidend, zu lernen, den Geist zu kontrollieren.

Das Wiederholen eines Mantras ist ein wirkungsvolles Mittel. Gängige Mantras sind OM SO HAM („Ich bin Das“) und OM SHANTI SHANTI SHANTI (OM Frieden, Frieden, Frieden). Ein persönliches Mantra, das man von einem Lehrer erhält, hat eine besondere Bedeutung.

Sich auf ein Mantra zu konzentrieren beruhigt den Geist und richtet ihn auf positive Ziele aus. Es kann während der Asana-Praxis (Yoga-Körperübungen), Pranayama (Atemübungen) oder Meditation wiederholt werden, oder auch während alltäglicher Aktivitäten wie Gehen, wenn man auf etwas wartet oder bei der Hausarbeit. Entgegen der anfänglichen Annahme stärkt diese doppelte Konzentration die Aufmerksamkeit und Präsenz. Wenn nötig, arbeitet der Geist, während das Mantra wie Hintergrundmusik ständig "spielt". Wenn der Geist nicht aktiv benötigt wird, hält das Mantra ihn im gegenwärtigen Moment zentriert.

Diese Art des mentalen Trainings spart Energie und macht intellektuelle Aufgaben zielgerichteter. Das persönliche Mantra hält uns auch mit unserem Lehrer in Verbindung, dient als Wegweiser und moralischer Kompass und hilft, schädliches Verhalten zu verhindern. Es erinnert uns daran, dass unsere wahre Aufgabe als Menschen darin besteht, das Leben zu schützen und zu bewahren, nicht es auszubeuten oder zu zerstören.

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Bewusstsein erweitern und Sinn finden

Das Bewusstsein hilft uns zu verstehen, wer wir sind, was wir tun und wie sich unsere Handlungen auf andere auswirken. Yoga erweitert unser Bewusstsein und ermöglicht uns, die Folgen unserer Handlungen zu erkennen. Dieses Bewusstsein wird insbesondere durch Meditation kultiviert, oft unterstützt durch die Wiederholung von Mantras.

Unser Lehrer, Vishwaguru Paramhans Sri Swami Maheshwarananda, ermutigt uns, jeden Morgen mit dem Bewusstsein aufzuwachen: „Ich bin ein Mensch.“ Unsere Aufgabe ist es, zu bewahren, nicht zu zerstören. Wir sollten Eigenschaften wie Verständnis, Mitgefühl, Vergebung und Freundlichkeit pflegen.

Im System „Yoga im täglichen Leben“ praktizieren wir die Self-Inquiry-Meditation, die den Geist beruhigt und das Bewusstsein vertieft. Wir beginnen damit, uns auf unseren Körper zu konzentrieren, dann auf die Atmung und den Herzschlag. Das Reflektieren über den ganzen Tag verbessert das Gedächtnis. Durch Visualisierung und Analyse unserer Eigenschaften entwickeln wir eine positive Beziehung zu uns selbst. Wir werden ermutigt, unsere Schwächen nicht durch Selbstkritik zu überwinden, sondern indem wir uns auf unsere Stärken konzentrieren.

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Wir sind mehr als nur unser Körper. Meditation hilft uns, den wahren Sinn des Lebens zu verstehen und offenbart uns, wer wir wirklich sind und was unsere Seele, unser wahres Selbst ist. Wir erkennen, dass wir alle eins sind – jede Handlung gegenüber anderen wirkt wieder auf uns selbst zurück.

Das Kernprinzip des Yoga ist Ahimsa, Gewaltlosigkeit oder Liebe im weitesten Sinne. Wahrhaft Mensch zu sein bedeutet, andere zu unterstützen und mit ihnen zusammenzuarbeiten, und niemandem zu schaden oder Leid zuzufügen.

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Je mehr von uns so leben, desto schneller können wir das Negative in Positives verwandeln. In der heutigen Welt, in der über fünfzig bewaffnete Konflikte herrschen, bietet Yoga einen Weg zum Frieden. Aber alles beginnt bei jedem Einzelnen. Indem wir unsere positiven Eigenschaften entwickeln und uns auf das konzentrieren, was das wahre Mensch-Sein ausmacht, tragen wir zu einer besseren Welt bei.

Autorin: Dr. Vojka Bole-Hribovšek, DVM
Zertifizierte Yogalehrerin (Yoga im täglichen Leben – Das System)