Lebe ein glückliches Leben. – Das schönste, glücklichste Leben ist ein Leben in der Gemeinschaft. Traurig ist ein einsames, "individualistisches" Leben. Darum sagt Mahaprabhuji: "Ich sehne mich nach der Satsang-Gemeinschaft, nach meinen Guru-Brüdern und -Schwestern."

Manche aber mögen nur ganz bestimmte Personen, alle anderen sind ein "rotes Tuch" für sie. Das Problem ist in dir. Denke nicht, dass keiner dich mag, dass andere neidisch und eifersüchtig sind. Der Fehler liegt nicht in den anderen, sondern immer nur in uns selbst! Weil du alles allein haben möchtest. Wenn jemand deiner Anweisung nicht folgen möchte, bist du beleidigt. Das ist kein Zeichen von Spiritualität oder eines Yogi oder einer Person, die wach ist, sondern einer Person die selbstsüchtig, ängstlich, gierig und zornig ist. Solche Menschen sind wie der Honiglöffel, der mitten im Honigtopf steckt, aber nicht weiß wie der Honig schmeckt.

Lebe! Genieße das Leben! Lebe mit deinen Freunden, teile mit deinen Freunden. Und was kann schöner sein, als mit deinen Yogabrüdern und -schwestern zu sein? Eine oder zwei Wochen gemeinsam zu verbringen und gemeinsam zu üben und zu meditieren, schöne Satsangs zu haben, die Natur und Ruhe zu genießen – was kann schöner sein? Manche aber fühlen sich nicht einmal im Himmel glücklich.

Das ist mein einziges Gebet zu Mahaprabhuji. Nichts anderes wünsche ich mir, als dass meine Schüler in Harmonie leben. Zu Gurupurnima, zum Geburtstag und zu Weihnachten wünsche ich mir nur eines: Harmonie unter meinen Schülern. Das wäre meine zweite Erleuchtungsstufe. Das ist nicht einmal Gott Krishna gelungen, nicht Gott Rama und nicht Jesus. Doch vielleicht wird es mir gelingen. Wie lange ich aber noch warten muss, "weiß nur der Wind".

Das gilt nicht nur für unsere Yogagruppe, sondern auch für eure Familie. Wichtig ist, dass ihr auch mit eurer Familie, mit dem Partner, den Kollegen und Freunden in Harmonie bleibt.

Gedanken wirken stärker als physische Taten. Unser Ego, unser Stolz wirkt stärker als eine Ohrfeige. Die Ohrfeige schmerzt nur einmal und der Schmerz vergeht bald. Aber einer der egoistisch und arrogant ist, quält andere lebenslang. Viele Männer zittern davor, vom Büro nach Hause zu gehen, und viele Frauen fürchten sich, wenn ihr Mann nach Hause kommt.

Yogaübungen allein werden deine Natur nicht ändern. Du selbst musst beschließen, dich zu ändern. Du kannst eine Katze vegetarisch aufziehen, aber sobald sie eine Maus sieht, kommt ihre Natur durch und sie wird ihr nachjagen. Obwohl du mit Heiligen zusammen lebst, obwohl du jeden Tag übst, hast du deine innere Qualität, deine Eigenschaften nicht wirklich geändert. Du magst Philosophie und Sanskrit studieren – dadurch wirst du nicht Befreiung erlangen. Nur indem du Liebe, Verständnis, Güte praktizierst, führt dein Weg näher zu Gott.

In einem Gedicht heißt es: Durch das bloße Lesen von Büchern wirst du auch in hundert Jahren nicht weise. Indem du aber das eine Wort "Liebe" richtig "liest", wirst du unverzüglich zum Weisen.

Beleidigt sein, eifersüchtig sein, zornig, gierig, egoistisch und selbstsüchtig sein – das ändert sich nicht so schnell. Im Gegenteil, je mehr man übt, desto mehr kommen diese Eigenschaften zum Vorschein. So, wie der Schlamm aufgewirbelt wird und an die Oberfläche steigt, wenn man stehendes Wasser umrührt. So manche werden dann scheinheilig, "self-made Gurus". Darin zeigt sich der Unwissende, dass er meint, keinen Meister zu benötigen und behauptet, selbst ein Meister zu sein.

Entferne aus deinem Geist die Nesseln destruktiven Denkens und die Dornen böser Worte. Indem du andere glücklich machst, wirst auch du selbst Glück empfangen. Sobald du anderen Probleme bereitest, wirst du ebenfalls Probleme ernten.
Mahaprabhujis Lehre ist Advaita (Einheit). Er lehrte alle vier Yogawege als Einheit zu verstehen: Karma, Bhakti, Raja und Gyana. Du kannst nicht nur einen Yogaweg gesondert beschreiten. Du kannst Karma Yoga nicht ohne Bhakti (Liebe) vollbringen, ebenso nicht ohne Raja (Disziplin) und ohne Gyana (Wissen). Karma, Bhakti, Raja und Gyana können von einem Yogi nicht getrennt werden. So, wie wir keines der Elemente aus unserem Körper abtrennen können. Wir brauchen alle fünf Elemente: Akasha (Raum), Agni (Feuer), Jala (Wasser), Vayu (Luft) und Prithvi (Erde). Fehlt nur eines davon, kann der Körper nicht weiter leben.

Unser Geist ist hungrig. Dieser Hunger bringt uns immer wieder in dieses Leben zurück. Wir sind hungrig nach Anerkennung, nach Ruhm, Reichtum, Schönheit, Vergnügen ... Der Hunger unserer Seele aber kann nur durch Gyana, Wissen, nachhaltig gestillt werden. Gyana Amrit, der Nektar des Wissens macht dich unsterblich – die "Süße" des weltlichen Lebens hingegen macht dich bloß zum Diabetiker.

Im Samsara (Welt) bekommst du Milch mit Wasser gemischt (= Wahrheit und Unwahrheit). Dein Intellekt, dein Herz soll der "Paramhansa" (göttliche Schwan) sein, der nur die Milch trinkt und das Wasser übrig lässt. Die Welt ist nicht leer. Sie ist voller Blumen, voller guter Menschen, Satsang, Weisheit und Wissen. Öffne deine Augen, dein Herz und dein Bewusstsein und du wirst es sehen. Sei nicht wie die Fliege, die im Schmutz herumkriecht. Sei wie die Biene, die nur Blumen aufsucht und von jeder den Honig aufnimmt. Sogar aus einer giftigen Pflanze weiß sie den Nektar zu gewinnen.

Erfreue dich des Lebens! Wenn ich von Freude spreche, meine ich nicht die weltlichen Freuden wie gut Essen und Trinken, Geld, Besitz, Verliebtheit und sexuelle Beziehungen. Dies sind keine Freuden, im Gegenteil, nach einiger Zeit werden sie dir zur Bürde. Sie werden dir eines Tages Sorgen bringen – mehr Sorgen als du jemals Vergnügen daraus gewonnen hast. Hänge dich nicht an diese Dinge, sondern suche die Freude, die ewig ist. Von hier bis Brahmaloka gibt es viel Schönes zu genießen. Diesem Genuss brauchst du nicht zu entsagen. Du bist nicht mehr der, der sich an der Freude erfreut, sondern du selbst wirst Freude sein.

Denke nicht an deinen Körper, denke nicht an deine Gefühle – denke an deine Wirklichkeit. Wer bist du? Du bist nicht das, was andere loben oder kritisieren. Du bist dein Selbst. Erkenne dein Selbst – das ist die Antwort auf all deine Fragen, das Heilmittel für all deine Leiden, das Ziel all deiner Suche. Dein Selbst ist überall, wie das Öl im Samen, wie der Duft in der Blüte. Die Welt erscheint leer, und doch ist sie vollkommen, weil Du darin bist. Dein Selbst ist das ewige, göttliche Selbst, das allüberall ist, unendlich und unveränderlich wie der blaue Himmel über dir.

Ich bin Du, und Du bist Ich. Du denkst und fühlst aber immer noch körperlich. Diese körperliche Anhänglichkeit trennt uns. Wir sind einander viel näher als du dir vorstellen kannst. Es gibt keine Distanz. Du nur denkst "fern". Solange dieses Gefühl der Entfernung in deinem Bewusstsein ist, wird dein Leiden nicht vergehen. Du fühlst dich allein, getrennt, verloren. Was Du bist, bin auch Ich, und was Ich bin, bist Du. Du bist nicht getrennt von mir. Der Glanz des Selbst ist allgegenwärtig und allbewusst. Es ist allüberall, in jedem Atom.

Krishna sagte zu Arjuna: "Gib all diesen Prapanch (weltlichen Unsinn) auf und ergib dich mir. Dann sind all deine Sünden gelöst." (Bhagavad Gita, Kap. 18)

Dies ist ein anderer Yoga. Das ist es, was wir suchen, wofür wir hierher gekommen sind.

Versuche diese Wahrheit zu verstehen und zu "verdauen". Sammle den Nektar, nicht das Gift. Nur du kannst dir helfen. Nur du selbst kannst es tun. Um satt zu werden, musst du selbst essen. Um zu verstehen, musst du selbst verdauen.


OM SRI DEEP NARAYAN BHAGWAN KI JAY.